Die Schönheit des Meeres
Donostia-San Sebastián bei Nacht
Nach Bilbao haben wir uns auf den Weg nach Castilla y León g emacht. Das ist eine der Provinzen, die direkt an Madrid grenzen. Dort haben wir in Aranda de Duero eine Führung durch einen alten Weinkeller erhalten. Das gesamte Dorf ist untertunnelt, da Wein schon früh ein großer Wirtschaftsfaktor war und unter dem Boden die idealen Bedingungen zum Keltern sind. Die Weinkeller unter dem Ort werden schon lange nicht mehr benutzt, dieser eine wurde jedoch zu einem Museum umgebaut. Dort haben wir dann gesehen, wie früher der Wein gekeltert wurde und die Tricks der Hersteller erfahren. Eiklar lässt die Schwebteilchen zum Boden sinken und ein Schweinebe inknochen, von dem der gesamte Schinken abgenagt ist, gibt dem Wein das besondere Aroma. Der Wein, den wir später probieren durften, hatte zum Glück nicht den geringsten Hauch von ranzigem Schweineknochen, sondern war sehr lecker.
Das letzte Wochenende habe ich mit Lena, Laura, Ula, Dilge und Ani - fünf anderen Erasmus - sowie Kike und Elena - zwei Spaniern - in Donostia-San Sebastián verbracht. Das ist eine Stadt mit etwa 60.000 Einwohnern an der Atlantikküste, liegt direkt im Baskenland und nah an der Grenze zu Frankreich. Vielleicht hat der ein oder andere in den letzten Tagen davon gehört - der am Montag gefasste ETA-Führer "Txeroki" kommt aus dieser schönen Stadt.
Die Fahrt von viereinhalb Stunden ist uns nicht zu lang geworden, wir haben uns mit "Was bin ich?", A-Capella-Gesang und spanischer Musik (Joaquin Sabina und Guaraná) unterhalten. Die Ferienwohnung, die wir gemietet hatten, lag absolut zentral und war sehr schön eingerichtet. Abgesehen von der Kälte, die herrschte, konnten wir uns nicht beklagen. Sogar um das eine Bad gab's keinen Streit - und das bei sechs Mädchen. Zu dritt in einem Zweimannbett zu schlafen ist auch etwas eng, aber ich habe es überlebt. Immerhin war Laura, Dilge und mir nicht kalt.
Freitag abend konnten wir nicht mehr viel machen, außer uns in das Nachtleben zu stürzen, was wir auch nicht zu lange gemacht haben. Immerhin wollten wir am Samstag ja was von der Stadt sehen. Ein wenig zu San Sebastián: Wie schon erwähnt liegt das Städtchen an der Atlantikküste. Es war schon immer ein wenig wohlhabender als der Rest des Landes, was an den schicken Stadthäusern deutlich zu sehen ist. Die Einwohner sind auch heute noch gut mit Kapital ausgestattet, was man sowohl an den Bekleidungsläden als auch an den vielen Kinderwagen mit stilisiertem Brummkreisel sehen kann. Man kann aber trotzdem gut und relativ billig essen, was wir mehr als ausgiebig getan haben.
Die Fahrt von viereinhalb Stunden ist uns nicht zu lang geworden, wir haben uns mit "Was bin ich?", A-Capella-Gesang und spanischer Musik (Joaquin Sabina und Guaraná) unterhalten. Die Ferienwohnung, die wir gemietet hatten, lag absolut zentral und war sehr schön eingerichtet. Abgesehen von der Kälte, die herrschte, konnten wir uns nicht beklagen. Sogar um das eine Bad gab's keinen Streit - und das bei sechs Mädchen. Zu dritt in einem Zweimannbett zu schlafen ist auch etwas eng, aber ich habe es überlebt. Immerhin war Laura, Dilge und mir nicht kalt.
Freitag abend konnten wir nicht mehr viel machen, außer uns in das Nachtleben zu stürzen, was wir auch nicht zu lange gemacht haben. Immerhin wollten wir am Samstag ja was von der Stadt sehen. Ein wenig zu San Sebastián: Wie schon erwähnt liegt das Städtchen an der Atlantikküste. Es war schon immer ein wenig wohlhabender als der Rest des Landes, was an den schicken Stadthäusern deutlich zu sehen ist. Die Einwohner sind auch heute noch gut mit Kapital ausgestattet, was man sowohl an den Bekleidungsläden als auch an den vielen Kinderwagen mit stilisiertem Brummkreisel sehen kann. Man kann aber trotzdem gut und relativ billig essen, was wir mehr als ausgiebig getan haben.
So sieht der Atlantik aus
Der große "Playa de la Concha" wird von einer prachtvollen Promenade gesäumt. Mit dem Wetter hatten wir Glück. Das Baskenland hat wettertechnisch einen mit Münster vergleichbaren Ruf, tagsüber hat es jedoch nicht geregnet. So konnten wir die Aussicht von der Plattform am westlichen Ende der Bucht in vollen Zügen genießen.
"Bahía de la Concha" und ein wunderschöner Ausblick auf Donostia-San Sebastián
In San Sebastián gibt es laut Kike die besten Tapas Spaniens, was ich gerne glaube. Dort heißen sie allerdings nicht "Tapas", sondern "Pinxos" auf Euskera bzw. "Pinchos" auf Castellano. Das, was wir dort zu sehen bekommen haben, übertraf alle meine Erwartungen: Die Auswahl der Bar verlief so wie immer (Boden voller Zigarettenkippen und Papierservietten = viele Besucher = gutes Essen; vereinfacht: je dreckiger, desto besser). Wir sind dann in einer an eine Kneipe erinnerenden Bar gelandet, der ich keine großen kulinarischen Sprünge zugetraut hätte. Das, was auf der Bar an Pinchos stand, hat allerdings schon rein optisch jedem Vorurteil den Garaus gemacht. Eine riesige Auswahl aus allen möglichen Köstlichkeit en, die zwar kompliziert zu essen waren, aber geschmacklich für alle Schwierigkeiten entlohnt haben. Wie so oft im Leben waren aber die einfachsten Sachen die besten: In Backteig gehüllte und frittierte Garnelen. Die Nähe zum Meer macht sich nicht nur durch die frische Luft, sondern auch durch die Essgewohnheiten bemerkbar. Vom Essen an diesem Wochenende könnte ich noch fünf Absätze schreiben, aber das ist weniger spannend.
Lecker Essen - man beachte die kunstvolle drübergedribbelte Soße
Nach einem leckeren Eis (sehr teuer, aber sehr gut - die Eiskultur in Spanien hat noch Entwicklungsbedarf, da ist San Sebastián ein Vorreiter) wurde des Spaniers liebste Tageszeit eingehalten - Siesta! Gegen sechs Uhr haben wir uns dan n wieder rausgewagt, auch wenn es nieselig und kalt war. Aber das war nicht weiter schlimm, wir haben uns warm eingepackt und den Regenschirm aufgespannt. Ganz wagemutig haben wir uns an den stürmischsten Punkt der Stadt getraut und sind um das "Castillo de la Mota" herumgelaufen. Da sah's dann so aus:
Bevor wir unseren vorbestellten Tisch in Anspruch nehmen konnten, haben wir uns noch in einer Bar einen Aperitiv gegönnt und dabei lustige spanische Spielchen gelernt. Das erste heißt "Follar" (das übersetz ich lieber nicht) und ist so ähnlich wie "Was bin ich?", nur dass die anderen erraten müssen, was für eine Aktivität der Spielleiter ausübt. Das zweite, "¡Viva el pueblo!" ist als Trinkspiel konzipiert, aber auch ohne Alkohol amüsant.
Ich habe ja versprochen mich beim Essen kurz zu halten: Es war sehr lecker, und auch der Nachtisch hat noch irgendwie gepasst (Zitat Laura: "Wi e, ihr wollt keinen Nachtisch? Ich hab da einen extra Magen!" - "Ah, so wie die Kühe!"). Erstaunlich, wie viel der Magen aushält. Jeder andere Muskel in meinem Körper hätte nach der Hochleistung, die er an diesem Wochenende erbringen musste, gestreikt. Meinem Bauch geht es aber wunderbar.
Ich habe ja versprochen mich beim Essen kurz zu halten: Es war sehr lecker, und auch der Nachtisch hat noch irgendwie gepasst (Zitat Laura: "Wi e, ihr wollt keinen Nachtisch? Ich hab da einen extra Magen!" - "Ah, so wie die Kühe!"). Erstaunlich, wie viel der Magen aushält. Jeder andere Muskel in meinem Körper hätte nach der Hochleistung, die er an diesem Wochenende erbringen musste, gestreikt. Meinem Bauch geht es aber wunderbar.
Wiesbaden ist Partnerstadt San Sebastiáns, und wie das Partnerstädte so machen, schenken sie sich unnützes Zeug. Dieses schicke Fahrrad hat San Sebastián zum 25jährigen Bestehen der Partnerschaft von seiner Schwester Wiesbaden bekommen.
Die Nacht war lang - oder kurz, je nachdem, von welcher Seite man sie betrachtet. Nachdem wir eine Bar gefunden hatten, in der Rock gespielt wurde, mussten wir unbedingt so lange bleiben, bis Rammstein lief. Ja, es besteht in der ganzen Welt das Vorurteil, dass Deutsche sehr gerne Rammstein hören. Dabei konnten die Spanier den Text viel besser als ich.
Am Sonntag ging es dann auf nach Bilbao. Die Stadt ist industriell geprägt, früher war sie das Herz der Eisenverarbeitung. Der Metallindustrie geht es nicht mehr ganz so blendend, aber Bilbao hat relativ früh erkannt, dass ein breit gefächertes Angebot das Überleben wesentlich vereinfacht. Neben einem renovierten Stadtkern mit vielen neuen Bürogebäuden gibt es das Guggenheim-Museum. Der Weg dorthin entlang des Flusses ist architektonisch wirklich spektakulär. Das Museum selber lässt sich mit keinem a nderen Gebäude vergleichen, was ich bisher gesehen habe. Aus jedem Blickwinkel eröffnet es neue Ecken, Materialien und Spielereien. Sehr beeindruckend.
Am Sonntag ging es dann auf nach Bilbao. Die Stadt ist industriell geprägt, früher war sie das Herz der Eisenverarbeitung. Der Metallindustrie geht es nicht mehr ganz so blendend, aber Bilbao hat relativ früh erkannt, dass ein breit gefächertes Angebot das Überleben wesentlich vereinfacht. Neben einem renovierten Stadtkern mit vielen neuen Bürogebäuden gibt es das Guggenheim-Museum. Der Weg dorthin entlang des Flusses ist architektonisch wirklich spektakulär. Das Museum selber lässt sich mit keinem a nderen Gebäude vergleichen, was ich bisher gesehen habe. Aus jedem Blickwinkel eröffnet es neue Ecken, Materialien und Spielereien. Sehr beeindruckend.
Die eine Seite des Guggenheim-Museums, direkt an der Uferpromenade des Flusses
Reingegangen bin ich dann auch - das hat sich aber weniger gelohnt. Wir hatten nur etwa 40 Minuten, um uns alles anzuschauen, aber das hat auch gereicht. Zur Zeit gibt es eine große Ausstellung des US-amerikanischen Künstlers Cy Twombly, die man relativ schnell überblickt hat. Auf weiße Leinwände, auf die mit Bleistift Kringel gemalt wurden, die an Übungen für das "l" oder das kleine "e" in der ersten Klasse erinnern, stehe ich nicht so wirklich. Wie man darin die "ungebändigte Kraft des Künstlers" sehen und das ganze als "das Sonnenrad" interpretieren soll, ist mir schleierhaft. (So ähnlich sieht das ganze a us) Aber immerhin kann ich jetzt "Rad" auf Spanisch erklären. Das Wort fehlte mir, als ich Elena von dem Bild erzählen wollte. Da wurden sie einfach "vier runde Dinger, die am Auto dran sind". Sie hat mich tatsächlich verstanden...
Es war mal wieder Essen angesagt. Kurze Zusammenfas sung: Der Fisch, den ich dort gegessen habe, war unbeschreiblich gut. Ich kann mich nicht daran erinnern, wann ich das letzte Mal so leckeren Fisch gegessen habe. Aus Angst, mit dem guten Geschmack nicht zu Recht zu kommen, wollte ich ihn erst nicht aufessen. Schließlich hat die Gier aber doch obsiegt.
Gesättigt und glücklich bin ich dann mitten in der Nacht zu Hause ins Bett gefallen. Ich leide zwar immer noch unter Schlafmangel, aber dieses Wochenende war das definitiv wert.
Die glorreichen Acht: hinten v.l.n.r.: Lena, Elena, Laura, ich, Kike; vorne v.l.n.r.: Ula, Andi, Dilge (danke für's Foto, Lena!)
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