Nachts ist es kälter als draußen
Ja, ich lebe noch. Nach Granada schienen die Dinge, die ich in Madrid erlebt habe, aber eher wenig erzählenswert. Wie das nach einer Reise immer ist, hat sich meine überschwängliche Begeisterung mittlerweile etwas abgekühlt. Granada war wunderschön, aber auch Madrid und Umgebung haben tolle Dinge zu bieten, wie ich wieder ein Mal gemerkt habe.
Den vorletzten Freitag habe ich mit einem vollen Kulturprogramm verbracht. Erst ging's mit Lena für ein paar Stunden in den Prado, den ich an diesem Tag maximal zu einem Drittel gesehen habe. Dieses Museum ist unglaublich - groß, spektakulär und schön. Bis Januar gibt es eine Sonderausstellung über Rembrandt, die sich sehr lohnt. "Alter Meister" passt da gar nicht mehr, das ist untertrieben. Dieser Mann war ein Genie, kein Wunder, dass seine Kunst so teuer ist.
Es ist natürlich unmöglich, in den Prado zu gehen, ohne spanische Künstler zu sehen. Goya war für meinen Geschmack etwas zu düster, dafür hat es mir Velázquez sehr angetan. Wer ein Bild wie "Las Meninas" malen kann, gehört wirklich in den Prado.
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiF3xBC2DdExmDoU6oi0H-5CdtXT1arbT0AIvi64spj7t9VGLOXB9PeLPIwxTRVlSvUlQYWh1LK_hLv2oRbTxGya-vvMiBslCph0fSUHdtTAlM6Hp0amvmX6yVRRbgkUrOc8jsFoDlMog/s320/Meninas.jpg)
Abends bin ich mit Lena, meinem Tutor Kike und zwei Finninen lecker Essen gegangen. Kike wollte uns ein wenig die Umgebung zeigen und hat uns nach dem Essen (was zu spanischen Zeiten war, wir waren also so um halb zwölf fertig) ins Auto gepackt und nach "El Escorial", einem Dorf außerhalb Madrids, gefahren. Dort steht eine riesige Klosteranlage, die von Felipe II erbaut wurde. Nach Mitternacht haben selbst in Spanien touristische Besichtigungsorte nicht mehr geöffnet, so mussten wir uns mit einem nächtlichen (und sehr kalten!) Spaziergang begnügen. Doch schon der hat einen guten Eindruck von der Größe der Anlage gegeben. Auch das Dorf selber ist pittoresk, alles sehr alt und verwinkelt. Eben so, wie man sich ein von Königen erbautes spanisches Dorf vorstellt.
Dienstag war ich im Kino, um endlich "Vicky Cristina Barcelona" zu sehen. Für alle Freunde von guten und ungewöhnlichen Komödien: Schaut euch den Film an, aber am besten im Original. Penélope Cruz ist auf Spanisch unfassbar gut. Dazu kommt noch Javier Bardem, der auch wunderbar spielt. Woody Allens Dialoge mögen manchmal etwas konstruiert sein, doch fehlt ihnen nie der gewisse Sprachwitz. Ein herrlicher Film.
Neben einem sehr internationalen Geburtstag, Salsaunterricht und einer Halloween-Feier habe ich auch noch ein wenig studiert. Nicht, dass das der eigentliche Zweck meines Aufenthaltes wäre... Aber gut. Es hat sich herausgestellt, dass ich einen Kurs nicht machen kann, da dieser über das gesamte Jahr läuft und mir der Professor das halbe Jahr nicht anrechnen kann/darf/will. Nach anfänglicher Panik und großem Frust belege ich jetzt einen anderen Kurs: "Marketing Social y Político". Wir schreiben keine Klausur, was immer gut ist, sonder müssen zu einem Buch und zwei Filmen Kommentare schreiben. Wir sind relativ viele Erasmus-Studenten, so dass wir ein wenig Sonderbehandlung bekommen. Wenn alle anderen eine Seite schreiben müssen, reicht für uns eine halbe. Da beschwere ich mich natürlich nicht. Über Marketing haben wir bisher zwar noch nichts gehört, aber immerhin ist der Professor keine Schlaftablette und ich bekomme etwas über spanische Politik mit.
Auch sonst läuft die Uni mittlerweile. Ich habe an diesem Wochenende zum ersten Mal einen wirlich wissenschaftlichen Text über PR gelesen und bin froh über die Einführungsmodule und Marcinkowskis harte Schule. Da tauchte die Systemtheorie mit all ihren Aspekten auf. Ich weiß gar nicht, wie das die spanischen Studenten verstehen sollen, die das Wort "Autopoiesis" wohl noch nie in ihrem Leben gehört haben. Zudem habe ich vieles, was ich in meiner PR-Vorlesung höre, schon bei Neuberger gelernt. Sehr praktisch. Ein Hoch auf Münster!
Dienstag war ich im Kino, um endlich "Vicky Cristina Barcelona" zu sehen. Für alle Freunde von guten und ungewöhnlichen Komödien: Schaut euch den Film an, aber am besten im Original. Penélope Cruz ist auf Spanisch unfassbar gut. Dazu kommt noch Javier Bardem, der auch wunderbar spielt. Woody Allens Dialoge mögen manchmal etwas konstruiert sein, doch fehlt ihnen nie der gewisse Sprachwitz. Ein herrlicher Film.
Neben einem sehr internationalen Geburtstag, Salsaunterricht und einer Halloween-Feier habe ich auch noch ein wenig studiert. Nicht, dass das der eigentliche Zweck meines Aufenthaltes wäre... Aber gut. Es hat sich herausgestellt, dass ich einen Kurs nicht machen kann, da dieser über das gesamte Jahr läuft und mir der Professor das halbe Jahr nicht anrechnen kann/darf/will. Nach anfänglicher Panik und großem Frust belege ich jetzt einen anderen Kurs: "Marketing Social y Político". Wir schreiben keine Klausur, was immer gut ist, sonder müssen zu einem Buch und zwei Filmen Kommentare schreiben. Wir sind relativ viele Erasmus-Studenten, so dass wir ein wenig Sonderbehandlung bekommen. Wenn alle anderen eine Seite schreiben müssen, reicht für uns eine halbe. Da beschwere ich mich natürlich nicht. Über Marketing haben wir bisher zwar noch nichts gehört, aber immerhin ist der Professor keine Schlaftablette und ich bekomme etwas über spanische Politik mit.
Auch sonst läuft die Uni mittlerweile. Ich habe an diesem Wochenende zum ersten Mal einen wirlich wissenschaftlichen Text über PR gelesen und bin froh über die Einführungsmodule und Marcinkowskis harte Schule. Da tauchte die Systemtheorie mit all ihren Aspekten auf. Ich weiß gar nicht, wie das die spanischen Studenten verstehen sollen, die das Wort "Autopoiesis" wohl noch nie in ihrem Leben gehört haben. Zudem habe ich vieles, was ich in meiner PR-Vorlesung höre, schon bei Neuberger gelernt. Sehr praktisch. Ein Hoch auf Münster!
1 Kommentare:
Weißt dus oder ist das eine rethorische frage? Abhängen würd ich sagen...?
3. November 2008 um 14:59
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